2. in der Liga, 2. bei der bayerischen Meisterschaft in München, 2. bei der südostdeutschen Meisterschaft in Chemnitz – aber immer weitergekommen. Unter diesen Vorzeichen ging es für die U14-weiblich Mannschaft des SB DJK Rosenheims am 3. , 4. und 5. Mai zur süddeutschen Meisterschaft nach Bruchsal in Baden-Württemberg.
Als erster Kontrahent der Rosenheimerinnen standen direkt die Gastgeberinnen aus Bruchsal bereit. Doch die lange Anreise ließ sich die Mannschaft des Sportbunds zu Beginn des Spiels nicht im geringsten anmerken: Ganz im Gegenteil, das Team von Coach Linus Hein kam extrem konzentriert und druckvoll aus der Kabine und konnte somit nach dem ersten Viertel eine 18:6-Führung verbuchen. Der zweite Spielabschnitt verlief zwar ausgeglichener, aber zur Halbzeit lag man immer noch mit zehn Punkten vorne.
Nach der Pause gelang jedoch dem TSG Bruchsal der deutlich bessere Start. Die bis dahin sehr ordentlich Verteidigung begann zu bröckeln, und so konnten die Bruchsalerinnen im dritten Viertel ganze 20 Punkte erzielen und damit den Rückstand auf nur einen Zähler verringern. Die letzten zehn Minuten der regulären Spielzeit verliefen wieder auf Augenhöhe. Es entwickelte sich ein spannender Schlagabtausch, bei dem die Heimmannschaft allerdings langsam die Oberhand gewann, und so lagen die Sportbundlerinnen mit nur noch einer Minute auf der Spieluhr vier Punkte zurück. Davon ließen sie sich aber nicht aus dem Konzept bringen, Kapitänin Allegra Weymar verkürzte zunächst mit einem erfolgreichen Dreier auf 60:59, bevor sie nach einem verwandelten Freiwurf seitens Bruchsal die beiden Teams mit einem Korbleger für einen Spielstand von 61:61 in die Verlängerung schickte.
Obwohl während dieser letzten fünf Minuten zwei Stammspielerinnen mit fünf Fouls auf der Bank Platz nehmen mussten und sogar einige der mitgereisten Rosenheimer Fans aufgrund ihrer Beschwerden über die fragwürdigen Entscheidungen der Schiedsrichter der Halle verwiesen wurden, bewahrten die Spielerinnen die Ruhe und konnten somit einen 71:67-Erfolg verzeichnen.
„Den wichtigen ersten Sieg haben die Mädels sich absolut erkämpft. Besonders in den Phasen, in denen es spielerisch nicht gut gelaufen ist, haben sie nie den Kopf hängen gelassen und sich mit außergewöhnlichem Einsatz in der Partie gehalten“, so Trainer Hein.
Am zweiten Tag stand die Begegnung gegen die bisherigen Hauptkonkurrentinnen des Sportbund-Teams an – den TS Jahn München. Mit den Münchnerinnen hatte sich unsere U14w während der regulären Saison und in den vorigen Meisterschaftsrunden bereits viermal gemessen. Die Begegnungen waren zwar immer über lange Phasen ausgeglichen, am Ende hatte aber bislang jedes Mal der Jahn die Nase vorne.
Und auch kein anderes Team konnte die Mannschaft aus der bayrischen Landeshauptstadt bislang in dieser Spielzeit schlagen. Dennoch gingen die Rosenheimerinnen mit reichlich Selbstbewusstsein vom vorigen Abend in die Partie. Nach einer guten ersten Hälfte und einem Pausenstand von 28:25 explodierten die Spielerinnen vom DJK im dritten Viertel förmlich: Die defensive Identität des Teams zeigte sich erneut, es wurden nur 11 Zähler zugelassen, doch auch im Angriff lief mit 23 Punkten jetzt fast alles zusammen. Der daraus resultierende 14-Punkte-Vorsprung konnte im letzten Viertel souverän gehalten werden. Mit 66:51 waren die ewigen Rivalinnen endlich besiegt. Dadurch, dass Bruchsal im Spiel danach gegen den dritten und letzten verbleibenden Gegner aus Ludwigsburg gewinnen konnte, stand damit sogar schon am Samstagabend der süddeutsche Meistertitel und die Qualifikation für die deutsche Meisterschaft in Berlin fest.
Eine historische Leistung – bislang hatte es beim SBR überhaupt
erst zwei Teilnahmen an der Endrunde gegeben, beide allerdings von männlichen Nachwuchsteams. Damit ist die diesjährige U14 die erfolgreichste weibliche Mannschaft in der Vereinsgeschichte!
Nichtsdestotrotz wollte man den Titel am Sonntag noch mit einem weiteren Sieg krönen. Das Team der BSG Basket Ludwigsburg stellte die Sportbundlerinnen mit ihrer körperlichen Spielweise vor eine letzte Herausforderung und gab sich nicht kampflos geschlagen.
Die Spielerinnen aus Rosenheim hielten jedoch trotz erheblicher Größennachteile stark dagegen, fanden für jeden Comeback-Versuch eine Antwort und gaben ihre Führung von Minute eins an nie aus der Hand, Endstand 62:50. Deutlich spannender war da schon die nachfolgende Begegnung zwischen München und Bruchsal, deren Sieger als zweiter süddeutscher Vertreter mit nach Berlin fahren sollte. Den Spielerinnen des Jahns war die Nervosität gegen ein individuell eigentlich weniger talentiertes Team klar anzumerken. Die zuvor teils schon fast unantastbar wirkenden Münchnerinnen begingen besonders in den entscheidenden Momenten zu viele uncharakteristische Fehler und schieden somit überraschend aus. Zum Abschluss aber noch einmal zu unserem Team: „Was die Mädels dieses Wochenende erreicht haben, ist wirklich extrem beeindruckend. Wir haben es geschafft, in den bislang wichtigsten Spielen des Jahres unsere beste Leistung aufs Parkett zu bringen. Das macht mich unglaublich stolz.
Besonders erfreulich war aus Trainersicht neben der hervorragenden Verteidigungsarbeit vor allem der Teamgeist, den wir gezeigt haben. Dass sich alle gegenseitig so extrem unterstützen und anfeuern, ist mehr als außergewöhnlich“, lautet das Fazit von Coach Hein. „Ein großer Dank gilt auch allen mitgereisten Familienmitgliedern, die als Fahrer, Teamärzte und Fans unersetzlich sind. Ihr seid toll!“
Für den SB DJK Rosenheim spielten: Allegra Weymar, Charlotte Breteau, Marie Tiefenthaler, Sara Bulauin, Hanna Fritsch, Elena Pecha, Lea-Zoe Mandt, Mia Hildebrandt, Luisa Fritsch, Frida Graumann, Olivia Abebe.