Es begann 1969…
als 35 Basketballer des ESV Rosenheim unter der Führung von Ludwig Engelhardt und Arthur Nowack beim Sportbund DJK Rosenheim um Aufnahme in den Verein baten. Die Vorstandschaft des SBR entschied sich damals knapp – mit nur einer Stimme mehr – für die Zulassung der neuen Abteilung. Dies war der Fürsprache des damaligen Geschäftsführers Hans Bous und des Vereinsvorsitzenden Willi Schmid zu verdanken, der auch heute noch als Ehrenvorsitzender des SBR viele Sympathien für die Basketballer hegt.
Mit fünf Mannschaften (2 Herren-, 1 Damen-, 1 Junioren-, 1 Jugendmannschaft) begann am 1. Juli in der (alten) Turnhalle am Nörreut die Basketballgeschichte des Sportbund DJK.
Der Mut dieses Unterfangens (Basketball war damals eine völlig unbekannte Minderheiten-Sportart) wurde ziemlich rasch belohnt: im Juni war ein tschechischer Trainer und Erstligaspieler von Leitmeritz nach Rosenheim gezogen und stieß nun zu unseren Korbjägern. Sein Name war Josef „Beppo“ Roun. Da er noch nicht spielberechtigt war, übernahm er das Training und bereitete die Mannschaft auf den ersten Aufstieg vor. Dieser gelang auch mit 44:0 Punkten (!) am Ende der Saison 70/71 von der viertklassigen Landesliga in die Oberliga. Daß Beppo ab März 71 seine Spielberechtigung erhielt, war das i-Tüpfelchen einer erfolgreichen Saison.
Dadurch sollte der zweite Aufstieg nicht lange ausbleiben: als Aufsteiger gewann der SBR in der Saison 71/72 die Meisterschaft in der Oberliga und rückte in die Regionalliga vor, die damals die zweithöchste deutsche Spielklasse war.
Der Erfolg beflügelte zu weiteren Aktivitäten. Im September 1970 fand zum ersten Mal das mittlerweile berühmte und traditionsreiche Rosenheimer Herbstfestturnier (ins Leben gerufen von Abteilungsleiter Arthur Nowack) statt, das der damalige Bundesligist 1860 München gewann.
Ein Jahr später richtete der Sportbund die erste Rosenheimer Stadtmeisterschaft im Basketball aus, an der vier SB-Mannschaften, zwei Teams von 1860 Rosenheim, der ESV und eine Mannschaft des Holztechnikums teilnahmen. Die ersten drei Plätze gingen dabei an den SBR, danach kam zweimal 1860, dann SB IV, der ESV und das Holztechnikum. Der Sieger der Stadtmeisterschaft – SBR I – wurde bei einem Empfang der Stadt Rosenheim im Hotel Crombach geehrt, wo es neben Urkunden auch einen Imbiß und musikalische Unterhaltung gab. Einer der zu ehrenden Sportbundler schrieb jedoch lapidar an den Rand des Zeitungsartikels, der über den Empfang berichtete: „zu wenig Stühle, langweilig, kein Essen“. Zum Glück haben sich die Zeiten geändert …
Ebenfalls im Jahre 71 tauchten die ersten „Minis“ beim SBR auf, um die sich zunächst Siegi Holst und später Jugendwart Johann Kosek mit großem Engagement kümmerten.
Eine besondere Attraktion bot das Herbstfestturnier 1972. Der Trainingspartner der amerikanischen Olympiamannschaft, die South Dakota Allstars, kamen nach Rosenheim! Im Finale gegen den BC Zürich zeigten die US-Profis mit einem 108:68-Sieg Spitzenbasketball wie er in Rosenheim vorher noch nie gesehen worden war.
Eine weitere Besonderheit des Jahres 72 war die Fertigstellung und Einweihung der vereinseigenen Wolfgang-Pohle-Halle. Sie war damals eine der größten und modernsten Turnhallen Rosenheims und bot den Basketballern endlich verbesserte Trainingsmöglichkeiten.
1973 wollten unsere Herren die erste DJK-Meisterschaft beim DJK-Bundessportfest in Münster holen. „Wenn wir nach Münster fahren, dann fahren wir dorthin nicht zum Urlaub oder zur Gaudi! Dann muß jeder sich ernsthaft darauf vorbereiten und trainieren. Wir wollen uns dort nicht blamieren, sondern gute Spiele liefern.“ So sprach Spielertrainer Roun sechs Wochen vor dem alle vier Jahre stattfindenden DJK-Turnier, und die Mannschaft entschied sich in der Zwischensaison nochmal für ein wochenlanges, konzentriertes Training. Die Arbeit wurde belohnt: der SBR kehrte als deutscher DJK-Meister vor Odenkirchen, Münster, Würzburg, Pfungstadt und München zurück. Dieser Erfolg war damals der einzige DJK-Meistertitel für die DJK Rosenheim und verschaffte den Basketballern erstmals Aufmerksamkeit durch den Hauptverein. Diesem Sieg bei der deutschen DJK-Meisterschaft sollten 1977, 1981 und 1985 drei weitere Meisterschaftsgewinne folgen. Bei den folgenden DJK-Meisterschaften 89, 93 und 97 wurde mit einem 4. und zwei 2. Plätzen leider die Siegesserie unterbrochen.
Zurück in die Saison 74/75. Nach einer längeren Erkrankung des Spielmachers Roun fanden sich unsere Herren am Tabellenende wieder und mußten aus der Zweitklassigkeit absteigen. Dieser Abstieg war doppelt tragisch, da zur folgenden Saison die zweite Bundesliga eingeführt wurde, und der SBR somit in die viertklassige Landesliga hinunterrutschte.
Zu diesem Zeitunkt vollzog sich auch der erste größere Generationswechsel. Routiniers wie Fritz Vogl, Bernhard Aas, Willi Meingast, Richard Fohlmeister, Arthur Nowack und Herbert Boos zogen sich aus der ersten Mannschaft zurück und machten Platz für die hoffnungsvollen Junioren Armin Andres , Karl Schulze und Andi Weiß.
Diese Junioren waren es auch, die in der Saison 76/77 den bis dahin größten Erfolg der Basketballabteilung errangen: sie fuhren zur deutschen Meisterschaft nach Leverkusen, wo sie schließlich auf dem 4. Platz hinter Langen, Leverkusen und Göttingen landeten. Ihr Handwerkszeug hatten sie bei Jugendtrainer Fritz Vogl gelernt und im letzten Jahr bei dem rumänischen Ex-Nationalspieler Marian Spiridon den Feinschliff erhalten. In Verbindung mit der deutschen Meisterschaft gab es noch ein erwähnenswertes Ereignis: der damals 18jährige Armin Andres wurde als erster Sportbundler in die Juniorennationalmannschaft berufen!
Zwar wuchsen Karl Schulze und Gerhard Anthuber aus der A-Jugend heraus, doch kamen von den „Sechzigern“ mit Bernhard Seitz, Tommy Schmitt, Günther Weigl und Christoph Maier weitere talentierte Junioren zum SBR, und so konnte auch im folgenden Jahr der 4. Platz bei der deutschen Meisterschaft belegt werden.
Marian Spiridon (von ihm stammt übrigens der berühmte Spruch: „Du springst wie Schnitzel!“) übernahm auch das Traineramt der ersten Mannschaft und führte sie am Ende der Saison 77/78 wieder in die Regionalliga. Wie schon einmal in unserer Geschichte marschierte der SBR als Aufsteiger (wieder unter der bewährten Führung von Beppo Roun) in die nächste Spielklasse, die 2. Bundesliga (78/79).
Um Weihnachten 1979 war es dann soweit: Armin Andres rückte in die A-Nationalmannschaft auf. Er war damit der einzige Nationalspieler, der nicht in der 1., sondern „nur“ in der 2. Bundesliga mit seinem Verein spielte.
Die Saison 80/81 brachte einige Neuerungen. Nach mehrjähriger Aufbauarbeit konnten die ersten Früchte von Siegi Holsts weiblicher Jugendarbeit geerntet werden: unter der Leitung von Armin Andres startete seit Jahren wieder eine Damenmannschaft unter der Flagge des SBR in den Spielbetrieb, und zwar gleich in der Landesliga (dritthöchste Klasse).
Auch bei den Herren gab es Veränderungen: der „Ostblock-Basketball“ machte langsam dem amerikanischen Einfluß Platz. Mit John Britton wurde ein farbiger US-Amerikaner als Spieler verpflichtet, der zusammen mit Armin Andres und Peter Schomers (von 1860 Rosenheim) die Mannschaft zu einem der stärksten Sportbund-Teams unserer Vergangenheit machte.
Noch mehr Umbrüche brachte das Jahr 81/82. Abteilungsleiter Erwin Andres (seit 1977) trat sein Amt an Norbert Bargmann ab, der rumänische Ex-Nationalspieler Dinu Hanes wurde neuer Trainer, und der neue ausländische Spieler hieß Bob Miller. Leider verließ Armin Andres zur gleichen Zeit den Verein in Richtung 1. Bundesliga (SSV Hagen).
In derselben Saison gelang unserer Damenmannschaft unter dem neuen Trainer Bob Miller der Aufstieg in die Regionalliga, die damals noch die zweithöchste Spielklasse war. Somit waren also Damen und Herren gemeinsam zweitklassig. Sowohl bei Armin Andres als auch bei Bob Miller war ein erstaunlicher Zuwachs im weiblichen Spielerkader und eine ungewöhnlich hohe Trainingsfrequenz zu verzeichnen. Der Grund war ganz einfach: sämtliche Damen schwärmten für ihre Trainer!
Auch die Jugend glänzte in diesem Jahr. Die männlichen A-Jugend nahm mit Trainer Gerdi Meingast in eigener Halle an den Süddeutschen Titelkämpfen teil und durfte sich somit zu den acht besten Juniorenmannschaften Deutschlands zählen. An diesem Erfolg beteiligt waren die Spieler Thomas Andres , Heinz Wolfsegger, Frithjof „Bifi“ Biebl, Reinhard Kicherer, Stephan „Stöps“ Brunner, Guido Knan, Walter Suchomel, Werner Tröger, Michael Miersch und Hugo Niedermeier.
Bei den Herren fand 82/83 erneut einen Trainerwechsel statt. Mike Rooney hieß der neue Mann. Durch die Umstellung auf amerikanische Spielsysteme wurde die Mannschaft stark erschüttert und mußte in die Regionalliga absteigen. Doch die neuen Trainingsmethoden fruchteten und bescherten in der Saison 83/84 mit 44:0 Punkten (zum zweiten Mal in der SBR-Geschichte!) den sofortigen Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga.
Auch optisch gab es einen Aufstieg. Neben unserem „Sponsor aus dem Hintergrund“, der Familie März, fanden wir einen weiteren Förderer. Die Firma Benetton stattete die Bundesligatruppe mit strahlend weißen Anzügen und Trikots aus, die schon beim Aufwärmen den Gegnern den Schneid abkauften.
Nicht so strahlend sah es bei den Damen aus. Sie mußten im Gegenzug eine Liga tiefergehen. Zu allem Übel widerfuhr ihnen das gleiche Schicksal wie unseren Herren im Jahr 75: durch die Einführung der 2. Bundesliga rutschten sie von der Zweitklassigkeit in die vierte Liga (Oberliga) ab.
Im Sommer 1983 fand zum ersten Mal ein Trainingslager für Kinder und Jugendliche nach amerikanischem Vorbild statt. Bob Miller und Siegi Holst (Abteilungsleiter seit 1982) organisierten in der Fürstätter Turnhalle ein Basketball-Camp, das bald bayernweit zum Renner wurde und den Vorreiter für die bundesweiten Hoop-Camps bildete. Die Camps waren nicht nur die optimale Saisonvorbereitung für unsere Jugendspieler, sondern auch Aus- und Fortbildung für unsere Jugendtrainer. Karl Schulze, Waltraud Fremdling, Brigitte Burghart, Markus Uhlig, Tina Gieser, … lernten dort amerikanische Trainingsmethoden und Ideen kennen, die sie an den Nachwuchs weitergeben konnten. Bis 1987 waren diese Camps fester Bestandteil unserer Jugendarbeit, die mit dem Gewinn der deutschen DJK-Meisterschaft unserer weiblichen B-Jugend im Mai 1985 einen ihrer Höhepunkte hatte.
Die mit Abstand erfolgreichste Saison (85/86) unserer Basketball-Geschichte begann mit einem Wermutstropfen. Der bewährte Trainer Mike Rooney trat (trotz unterschriebenen Vertrages) kurzfristig einen Posten in Amerika an, und die erste Mannschaft drohte ohne Trainer in die neue Bundesligasaison zu starten. Zwei Tage vor Saisonbeginn erklärte sich Mark Anderson (Jurastudent aus Bad Tölz) bereit, das Traineramt zu übernehmen, das er allerdings nach wenigen Monaten wegen beruflicher Überbelastung an Bob Miller und Beppo Roun abgeben mußte. Dennoch erreichte die stärkste Sportbund-Mannschaft (mit den Neuzugängen Mike Kosterlitz und Thomas Ruban) die Aufstiegsrunde zur 1. Bundesliga! Obwohl in den Play-Offs alle Teams geschlagen werden konnten (sogar der Aufsteiger Ludwigsburg), konnte der Punktverlust aus den ersten Saisonspielen nicht mehr aufgeholt werden und so blieb „nur“ der 4. Platz in der Endabrechnung (der Ludwigsburger Trainer Jon Nicolau bezeichnete den SBR damals als „die beste Mannschaft der Saison“). Mit dieser Mannschaft hatte die Basketball-Abteilung ihren absoluten Höhepunkt erreicht. Mit Mike Kosterlitz (4.), Thomas Andres (6.), Bob Miller (8.) und Karl Schulze (10.) hatte der SBR gleich vier Spieler unter den TopTen der Korbschützen der 2. Bundesliga, Thomas Andres und Bernd Perner spielten für die U 21 Nationalauswahl, die Zuschauerzahlen waren auf 350 im Schnitt angestiegen und im Jugendbereich hatte sich die Mitgliederzahl nahezu verdoppelt.
Doch dann kam die kalte Dusche. Zur Saison 86/87 verließen mit Kosterlitz (USA), Andres (1. BL Osnabrück), Perner (2. BL Bayern München) und Schulze (Spielertrainer der 2. Mannschaft in der Oberliga) gleich vier Leistungsträger das Team. Zudem mußte ein neuer Sponsor gesucht werden, den wir noch rechtzeitig in der Raiffeisenbank fanden. Auch mit dem neuen Trainer Kevin Conboy kamen natürlich Veränderungen in der Spiel- und Trainingsweise.
Nun begann eine mehrjährige Talfahrt, die sich mit dem Verlust weiterer Leistungsträger fortsetzte. 87/88 wechselte Lothar Pellkofer zum SSV Ulm und Bob Miller verließ den SBR zum FC Bayern München in die 1. Bundesliga. Zwar kam als neuer Ausländer der 2,04 m große, farbige Myron Hughes (sprich: Juhs), der einer der besten Spieler der Liga war, doch litt dieser unter starkem Heimweh (er hatte noch nie zuvor die USA verlassen) und dem kalten Klima. Er packte noch vor Weihnachten sang- und grußlos seine Koffer und verschwand.
Ohne Zugpferd landete der SBR auf dem 11. Tabellenplatz und mußte nach insgesamt elf Jahren Zweitligadasein in die Regionalliga absteigen.
In trauriger Erinnerung bleibt uns das Jahr 88 auch deshalb, weil der Vereinspräsident und Gönner der Basketballer, Josef März, überraschend starb.
Zudem hatte die ewige Finanznot die Funktionäre aus der „Gründergeneration“ um Abteilungsleiter Siegi Holst (Kassier Klaus Haslach, Technische Leitung Heinz Furtner und Gerd Danitschek, Jugendtrainer Fritz Vogl) mürbe und müde gemacht. Sie zogen sich nach knapp 20 Jahren von ihren Funktionärsämtern zurück. An ihre Stelle rückten zwar noch unerfahrene, aber engagierte Nachwuchsfunktionäre: Brigitte Burghart, Waldi Fremdling, Andi Holst, Robert und Linda Furtner, Norbert und Christl Kreuzer, Lisa Stutz, Rita Quinz (damals hieß sie noch Kreisel), Robert Klein.
Lichtblick in dieser schwierigen Zeit des Generationswechsels war der Aufstieg der Damenmannschaft (unter Markus Uhlig) in die Regionalliga in der Saison 87/88. Damit waren Damen und Herren wieder einmal in der gleichen Spielklasse.
Die „Gleichklassigkeit“ sollte sogar noch zwei Jahre bleiben, denn bereits 88/89 stiegen beide Teams in die Oberliga ab. Fatale Folgen hatte dies auch für die 2. Herrenmannschaft. Sie stand in der Oberliga ganz weit oben, mußte aber durch den Abstieg der 1. Mannschaft zwangsabsteigen. Karl Schulze übernahm daraufhin die Aufgabe als Spielertrainer der 1. Mannschaft von seinem Vorgänger John Griffin und stand – zur großen Freude des Publikums – nach dreijähriger Pause wieder in der Luitpoldhalle auf dem Parkett.
Mit Claus Eisenreich und Andi Weiß wanderten 89 noch zwei Stammspieler nach München ab, ehe Michael Kettenstock (er hatte das Abteilungsleiteramt vom Übergangsabteilungsleiter Christian Thoböll übernommen) langsam die Abteilung wieder zur Ruhe kommen ließ.
Einen Aufwärtstrend ließen Erfolge in der Jugend erkennen. Die männliche B-Jugend (Christian März, Michael Danitschek, Martin Langmeier, Stefan Antusch, Thomas Ankirchner, Martin Fietz, Nils Aschkar, Toni Kießling, Charles Hurst, Simon Classen, Fabian Geisler und Tobias Hermann) um Trainer Robert Klein wurde 89 deutscher DJK-Meister, und die D-Jugend des Trainergespanns Andi Holst und Nils Aschkar erreichte 1990 den höchstmöglichen Titel ihrer Altersklasse und wurde Bayerischer Meister (es spielten Andi Angerer, Andi Müller, Daniel Maier, Judith Rackwitz, Wolfgang Oberfeld, Christian Hafner, Christian Tönies und Michael Brunner).
Zur Saison 90/91 kehrte Andi Weiß von Schwabing zurück, und durch die finanzielle Unterstützung der Kathrein-Werke (Sponsor seit 89/90) konnte mit dem knapp 200fachen tschechischen Ex-Nationalspieler Vladimir Ptacek ein gewissenhafter Spielertrainer gewonnen werden. Er brachte die Mannschaft durch unermüdlichen Einsatz zwar punktgleich mit Landshut und Nördlingen (alle 38:6 Punkte), aber im direkten Vergleich besser, auf den 1. Platz und somit in die Regionalliga zurück. An diesen Aufstieg erinnert sich Coach und Manager Roun immer mit einem diebischen Lächeln, da Landshut mit 350 000,- DM Etat (das war fast das 12fache unseres Etats!) den Aufstieg „kaufen“ wollte und es doch nicht schaffte.
Zwar hatte es nun wieder einige sportliche Erfolge gegeben, doch standen wir zur Saison 91/92 wieder ohne Sponsor da, und ständig zunehmende Zwistigkeiten zwischen der Geschäftsstelle des Hauptvereins und den ehrenamtlichen Basketballfunktionären drohten, die Abteilung auseinanderfallen zu lassen. In der berühmten letzten Sekunde schaffte es wieder einmal Beppo Roun, die finanziellen Sorgen zu beseitigen. Er fand in Herrn Andreas März und der Firma KARAMALZ die „Retter“ der Abteilung.
Durch die nun erreichte finanzielle Sicherheit, gelang es uns, einen der besten Trainer Europas zu engagieren. Es war der tschechische Nationaltrainer Jiri Zidek. Durch die Zusage dieses – wie sich später herausstellte – überqualifizierten Mannes, kehrten auch Bernd Perner und Claus Eisenreich vom MTSV Schwabing zurück. Nach anfänglicher Euphorie prallten jedoch zwei Welten aufeinander. Dem Trainer gelang es nicht, seine Professionalität auf die aus Leidenschaft spielende Mannschaft zu übertragen, und so kam am Ende der Saison 91/92 doch nur ein 6. Platz heraus.
Eine Erfolgsmeldung gab es dafür bei der Jugendarbeit: erneut erreichte die männliche A-Jugend (mit Trainer Robert Klein) die Süddeutsche Meisterschaft und gehörte damit zu den acht besten Mannschaften der Bundesrepublik.
Mittlerweile hatte der zweite Generationswechsel begonnen. Jahrelange Spieler wie Karl Schulze, Reini Kicherer, Frithjof „Bifi“ Biebl oder Juniorennationalspieler und Eigengewächs Christian März zogen sich aus der Ersten zurück oder wechselten den Verein. An ihre Stelle rückten die Nachwuchsspieler Norbert Kreuzer (bereits seit 87), Robert Klein, Michael Oßmann sowie Andi Schlüter, Lalo Balduzzi und Ralph Klein vom TSV 1860 Rosenheim.
Ab der Saison 92/93 (ab der wir auch mit Daniel Maier und Jana Rackwitz erneut zwei Jugendspieler im Juniorennationalkader stellen konnten) verlief alles wieder in vertrauten Bahnen, denn Bob Miller hatte die ständige Münchenpendelei zum Zweitligisten Lotus satt und stieg beim SBR wieder groß ein. Seine Aufgabe sah er vor allem darin, den Generationswechsel glatt über die Bühne zu bringen.
Am Ende dieser Saison starben mit Dr. Andi Weiß, Heinz Wolfsegger und Bernd Perner die vorletzten Bundesligasaurier aus und ließen Bob Miller, Claus Eisenreich und Norbert Kreuzer als harten Kern im jungen Team zurück.