„Nach einer starken kämpferischen Leistung belohnten sich die Regionalligabasketballer des SB DJK Rosenheim endlich auch einmal vor eigenem Publikum mit einem Sieg, obwohl sie es am Ende noch einmal richtig spannend machten: Beim Stande von 72:72 bekamen die Grünweißen kurz vor der Schlusssirene zwei Freiwürfe zugesprochen, die Osvaldas Gaizauskas zur endgültigen Entscheidung zugunsten der Rosenheimer…“ – So hätte das positive Fazit für die Sportbundler nach der Heimpartie am vergangenen Samstag lauten können – wenn, ja wenn ein Basketball-Spiel statt 39.55 Minuten nicht 40 Minuten dauern würde. Stattdessen brachten die letzten fünf Sekunden für die favorisierten Gäste aus Breitengüßbach noch die überraschende Wende in einem Spiel, in dem die Rosenheimer über weite Strecken der zweiten Halbzeit schon wie der Sieger aussahen.
Stattdessen begrub am Ende aber eine schwarze Spielertraube ihren Breitengüßbacher Mannschaftskollegen Sven Lorber unter sich, der zuvor mit der Schlusssirene nach den vergebenen Freiwürfen von Gaizauskas einen Notwurf von jenseits der Dreipunktelinie im Korb versenkt hatte. Dabei hatten die Gastgeber zuvor vieles richtig gemacht und vor heimischem Publikum ein deutlich positiveres Bild abgeliefert, als dies in der laufenden Spielzeit des Öfteren der Fall gewesen war. Vor allem in der Verteidigung kämpften die SBRler aufopferungsvoll gegen das offensivstärkste Team der Liga, das sich an diesem Abend nicht in Bestform präsentierte und im Angriff viele Chancen ungenutzt ließ. Noch drei Minuten vor dem Ende führten die Rosenheimer nicht unverdient mit 70:61, ehe sie scheinbar Angst vor dem möglichen Überraschungs-Erfolg bekamen und plötzlich keine klare Linie mehr in ihren Aktionen hatten. Bereits zuvor hätten die Knezevic-Schützlinge allerdings schon den Sack zumachen können, wählten aber mehrmals das spektakuläre Anspiel anstatt eines einfachen Passes, was einige Ballverluste zur Folge hatte. Insgesamt leisteten sich die Sportbündler an diesem Abend 23 dieser sogenannten Turnovers, die die Gäste immer wieder zu einfachen Korberfolgen nutzten. Folgerichtig kamen sie in der spielentscheidenden Schlussphase Punkt für Punkt heran und schafften in der letzten Spielminute den Ausgleich, ehe Osvaldas Gaizauskas zur tragischen Figur des Spiels im SBR-Trikot avancierte und die gute Stimmung in der Gaborhalle ein jähes Ende fand. „Am Ende kann ich mich leider nicht über die teilweise gute Leistung meiner Mannschaft freuen – dafür ist die Niederlage einfach zu bitter“, so Coach Mario Knezevic, der natürlich auch um die Bedeutung der Partie weiß: Ein Sieg hätte für seine Mannschaft eine Absicherung des Mittelfeldplatzes bedeutet, mit der Niederlage rückt man wieder in gefährliche Nähe des Tabellenkellers, und das ausgerechnet vor dem äußerst schweren Lokalderby beim Tabellenzweiten Bad Aibling. Somit steht das Trainerteam jetzt vor der schwierigen Aufgabe, die Mannschaft bis dahin wieder aufzurichten, um am kommenden Sonntag vielleicht für eine Überraschung sorgen zu können.
Für den SBR spielten Hogges (29 Punkte), Fliege (8), Fontaine, Lautner (2), Braa (3), Ebertz (8), Gaizauskas (8), Gherghiu (8) und Lachmann (6).