Das war das für ein Krimi am Samstagabend in Treuchtlingen: Kurz vor dem Ende der Partie stand es 78:78 zwischen dem favorisierten Gastgeber und dem Zehntplatzierten SBR – was dann folgte, war nichts für schwache Nerven: In den verbleibenden knapp 100 Sekunden wechselte der Ballbesitz ganze sieben Mal, beide Teams hätten die Partie mehrmals für sich entscheiden können und ließen entscheidende Möglichkeiten liegen. Letztendlich hatten die Gäste aber das glücklichere Ende für sich und der Jubel aufseiten der Rosenheimer kannte keine Grenzen, als die Gästetopscorer Schmoll und Eisenberger (19 und 27 Punkte) mit ihren Versuchen in den letzten Sekunden scheiterten. 82:81 beim Tabellenführer – die Sensation war geschafft!
Wie in den letzten zwei Minuten des Spiels erlebten die beiden Teams auch zuvor ein Auf und Ab der Gefühle. Die Gastgeber waren in der ersten Hälfte das bessere Team und zogen phasenweise bis auf 13 Punkte davon, versäumten es aber, sich bis zur Pause entscheidend abzusetzen: Trotz einer sehr mäßigen Trefferquote gelang es dem SBR, den Rückstand bis zur Pause auf vier Zähler zu verringern. Trainer Mario Knezevic änderte nun die Strategie in der Verteidigung, sein Team konnte seine Vorgaben gut umsetzen und bekam vor allem den starken Tim Eisenberger fortan besser in den Griff. Und auch im Angriff trafen jetzt die Versuche aus der Distanz besser ins Ziel, so fielen beispielsweise sechs der insgesamt sieben Dreier des SBR in Hälfte 2. Den dritten Abschnitt entschieden die Grünweißen sogar mit 28:17 für sich – das reichte allerdings nicht, um den Ligaprimus in dessen eigener Halle vorzeitig in die Knie zu zwingen. Mit dem lautstarken Publikum im Rücken eroberten sich die Hausherren nochmals die Führung zurück, ehe es zu einem offenen Schlagabtausch in den letzten Minuten der Partie kam. Spielentscheidend war in dieser Phase auch das „Comeback“ von Osvaldas Gaizauskas: Nachdem er zuvor keinen Fuß auf das Treuchtlinger Parkett bekommen hatte, setzte der Litauer im SBR-Trikot in der spannenden Schlussphase entscheidende Akzente im Spiel seines Teams, so dass dieses letztendlich seinen dritten Erfolg in Serie im Jahr 2017 feiern konnte.
Für den SBR spielten Breitfeld (5 Punkte), Hogges (19/7 Assists), Fontaine, Lautner, Erceg (26/9 Rebounds), Braa (3), Ebertz (8 Punkte/7 Rebounds), Weigel (2), Gaizauskas (5/8 Rebounds) und Gheorghiu (14).