Tatort Gaborhalle – die Regionalliga-Basketballer des SB DJK Rosenheim haben am vergangenen Wochenende den üblichen Sonntagskrimi kurzerhand in das samstägliche Vorabendprogramm verlegt: In einem zwar nicht hochklassigen, aber bis zum Ende spannenden Spiel besiegten sie die Longhorns Herzogenaurach in einem Herzschlag-Finale mit 89:88 und bauten ihre Siegesserie nunmehr auf vier Spiele in Folge aus.
Dabei schien die Partie zu Beginn noch einen vorhersehbaren Verlauf zu nehmen. Vor allem zwei Hauptdarsteller prägten das erste Viertel: Aufseiten der Rosenheimer erwischte Jguwon Hogges wieder einmal einen Sahnetag und stellte die Herzogenauracher sowohl aus der Distanz als auch mit seinem berüchtigten Zug zum Korb ein ums andere Mal vor große Probleme. Bei den Gästen übernahm diese Rolle der bundesligaerfahrene Kevin Wysocki, der von den Grünweißen in der Defense ebenfalls nur schwer zu kontrollieren war. Resultat war ein 30:24 aus der Sicht der favorisierten Heimmannschaft nach dem ersten Viertel, in dem aber bereits zu erkennen war, dass der Tabellenvorletzte an diesem Abend alles andere als ein leichter Gegner sein würde. Das unterstrichen die Franken dann im zweiten Spielabschnitt, den sie mit 24:14 deutlich für sich entscheiden konnten. Coach Mario Knezevic gönnte seinem Topscorer in dieser Phase eine Verschnaufpause, was dazu führte, dass die Grünweißen offensiv nicht mehr ganz so effektiv agierten. Die größeren Probleme hatten sie aber in der Verteidigung, gegen die die gut aufgelegten Gäste immer ein probates Mittel fanden und so zu einigen einfachen Korberfolgen kamen. Dieses Bild setzte sich auch im weiteren Verlauf fort: Im Angfriff wussten die Sportbündler durchaus zu gefallen, vor allem weil sie mannschaftlich geschlossen auftraten, was unter anderem daran zu erkennen ist, dass am Samstag gleich vier SBR-Akteure zweistellig punkteten. Gleiches galt aber auch für die Herzogenauracher, bei denen nun ebenso mehrere Spieler offensiv zu gefallen wussten. Dies führte dazu, dass die Rosenheimer über weite Strecken der zweiten Halbzeit einer Gästeführung hinterherliefen, ehe es in der Schlussphase dramatisch wurde. 70 Sekunden vor dem Ende stand es noch 87:82 für die Herzogenauracher, doch dann schlug noch einmal die Stunde für den überragenden Jguwon Hogges: Nach einem erfolgreichen Schnellangriff musste „Johann“, wie ihn seine Mannschaftskollegen mittlerweile nennen, gleich mehrmals an die Freiwurflinie. Da waren die Zuschauer noch skeptisch, denn mit nur 52 Prozent Erfolgsquote präsentierten sich die Rosenheimer in dieser Kategorie an diesem Abend erneut sehr unsicher. Nicht so der SBR-Kapitän: Nervenstark verwandelte er zunächst drei Freiwürfe zum zwischenzeitlichen Ausgleich, ehe er nur Sekunden vor dem Ende nochmals zweimal von der Linie erfolgreich war und somit die Partie im Finish doch noch zugunsten seiner Mannschaft entschied. Trotzdem hob SBR-Trainer Knezevic unmittelbar nach dem Sieg vor allem die Mannschaftsleistung seines Teams hervor: „Trotz des langem Rückstands haben die Jungs heute bis zum Schluss an sich geglaubt und sind am Ende dann auch dafür belohnt worden!“
Für den SBR spielten Breitfeld, Hogges (31), Lautner (4), Erceg (14), Braa (6), Ebertz (12), Weigel, Gaizauskas (3), Gheorghiu (8) und Lachmann (11).