Unverhofft kommt oft – drei Spieltage lang mussten die Regionalliga-Basketballer des SB DJK Rosenheim auf den ersten Saisonsieg warten, ehe sie am vergangenen Samstag gegen die bisher ungeschlagenen Haching Baskets einen nicht unbedingt zu erwartenden 85:82-Heimsieg einfahren konnten. Die Vorzeichen für die Rosenheimer standen nicht gerade optimal vor ihrem dritten Heimspiel: Kapitän Jguwon Hogges spielte mit Trainingsrückstand nicht von Beginn an, der zweite Spielmacher Timo Fliege fehlte kurzfristig erkrankt und mit Mio Mirceta ist ein wichtiger Scorer der Spartans nach seiner Disqualifikation gegen Treuchtlingen für insgesamt sechs Spiele gesperrt. Nicht unbedingt eine Wunsch-Konstellation also für SBR-Trainer Allen Mulalich, der aber trotz des schlechten Saisonstarts seines Teams nicht pessimistisch in die Partie gegen die vornehmlich aus dem FC-Bayern-Nachwuchs hervorgegangenen Spielern bestehenden Unterhachinger ging: „Das Spiel gegen Treuchtlingen hat in der Schlussphase schon gezeigt, dass wir uns auch ohne Spieler wie Jguwon oder Mio nicht verstecken müssen, wenn die Einstellung stimmt und wir geschlossen auftreten.“ Am Ende sollte er Recht behalten: Gleich fünf seiner Spieler punkteten zweistellig und jeder Akteur, der an diesem Abend auf dem Feld gestanden war, hatte seinen Teil zum Sieg der Spartans beigetragen. Der Verlauf der ersten Halbzeit konnte den Optimismus von Mulalich jedoch zunächst nur teilweise rechtfertigen: Zwar zeigten die Rosenheimer eine bessere Spielanlage wie zuletzt und brachten beispielsweise Neuzugang Johannes Wiesnet deutlich effektiver ins Spiel, auf der anderen Seite leistete man sich aber zwischendurch auch immer wieder Unkonzentriertheiten in Sachen Passsicherheit und Reboundspiel, so dass die Gäste mit einer relativ komfortablen 11-Punkte-Führung in die Halbzeit gehen konnten. Positiv war allerdings, dass sich die Grünweißen davon nicht aus der Fassung bringen ließen – die Einstellung stimmte erneut, und am Geburtstag von Center Max Perner, der lautstark von seinem Fanclub unterstützt wurde, wollte man sich den Münchner Vorstädtern nicht so leicht geschlagen geben: Die Spartans hielten also in der zweiten Halbzeit dagegen, auch wenn der Rückstand anfangs noch nicht kleiner werden wollte. Aber als Neuzugang Ante Begic sein Team mit einem erfolgreichen Dreier in der Endphase des dritten Abschnitts auf Schlagdistanz brachte, war der Startschuss für ein furioses Schlussviertel gefallen, in dem die Partie zugunsten der Gastgeber kippte: Der stark aufspielende Begic versenkte zu Beginn des letzten Spielabschnitts weitere wichtige Dreier und verschaffte so auch seinem Kapitän Jguwon Hogges, der bislang von den bissigen Hachingern sehr gut aus dem Spiel genommen worden war, plötzlich die nötigen Freiräume. Und siehe da – mit steigender Stimmung in der Halle begannen die Gäste auf einmal zu flattern, versenkten auch dank einer nunmehr besser abgestimmten Verteidigungsarbeit des SBR ihre Dreier nicht mehr so sicher wie zuvor und zeigten auch von der Freiwurflinie Nerven. Das nutzen die Spartans aus und lagen so zwei Minuten vor dem Ende plötzlich mit sechs Punkten in Front. Die Stimmung in der Halle war am Kochen, die SBR-Trommler peitschten ihre Mannschaft an und diese ließ sich den lang ersehnten Sieg nicht mehr nehmen, auch als Jguwon Hogges mit fünf Fouls vorzeitig vom Parkett musste. Mit einem krachenden Dunk leitete Johannes Wiesnet quasi die Siegesfeier ein, obwohl es noch bis zum Ende spannend blieb. Und spätestens als Jubilar Max Perner unmittelbar nach dem Spiel ein Geburtstagsständchen von seinen Mannschaftskameraden auf der Tribüne vorgetragen bekam, stand einer langen Party-Nacht eigentlich nichts mehr im Wege.Für den SBR spielten Hogges (17 Punkte), Begic (22), Schulezko (2), Perner (9), Brosig, Geißinger, Shigut (11), Weigel (10), Nsingi und Wiesnet (14).