Derby-Stimmung war am Samstagabend angesagt, als die Regionalliga-Basketballer des SB DJK Rosenheim die Mannschaft vom TuS Bad Aibling in der Gaborhalle zu Gast hatten. Mehr als 700 Zuschauer sorgten für Gänsehaut-Stimmung und erlebten ein hochdramatisches Spiel, das die Hausherren erst in der Verlängerung mit 92:88 für sich entscheiden konnten.
Viele Fans waren dem Aufruf der Abteilung gefolgt und erschienen im grün-weißen SBR-Outfit, aber auch der Fanblock der Gäste sorgte für ordentlich Stimmung – eine würdige Kulisse für ein Derby, das allen Beteiligten wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird. Den besseren Start erwischten dabei die Spartans, die angeführt von einem starken Temur Kiknadze das erste Viertel mit 22:16 für sich entscheiden konnten. Dann hielten die Aiblinger, bei denen neben Guard Simon Bradaric vor allem Mario Hack-Vasquez einen Sahnetag erwischte, aber erwartungsgemäß dagegen und erspielten sich ihrerseits eine knappe 39:37-Halbzeitführung. Das Spiel war auch im weiteren Verlauf geprägt von unterschiedlichen Läufen beider Teams, so dass sich in Halbzeit zwei ein dramatisches und für alle Fans äußerst attraktives Derby entwickelte. Zunächst bauten die Gäste ihre Führung immer mehr aus, sicherten sich vor allem die weiten Rebounds und brachten so die Rosenheimer ein ums andere Mal in Verlegenheit. Knapp drei Minuten vor dem Ende führten sie somit noch zweistellig – dem ein oder anderen SBR-Fan schwante da schon Böses, vor allem, als dann auch noch Kapitän Jguwon Hogges mit dem fünften Foul das Feld verlassen musste. Doch nun zeigte sich ein weiteres Mal der Verdienst des neuen SBR-Coaches Alen Mulalich: Ihm ist es gelungen, ein echtes Team zusammenzuschweißen, das sich auch in scheinbar aussichtslosen Situationen nicht aufgibt. So kam es, dass die Grünweißen mit ihrer Taktik, durch Fouls die Zeit zu stoppen und den Gegner zu Freiwürfen zu zwingen, Erfolg hatten: Die Aiblinger, für deren Leader Simon Bradaric die Partie ebenfalls aufgrund des fünften Fouls kurz vor Schluss vorzeitig beendet war, zeigten Schwächen von der Linie und ermöglichten es so den Mulalich-Schützlingen, zurück ins Spiel zu kommen. Die Stimmung war am Überkochen, als mit Jonas März ausgerechnet der jüngste Akteur auf dem Feld Sekunden vor der Schlusssirene sein Team mit einem Dreier doch noch in die Verlängerung rettete. Dieser drückte dann zunächst sein Bruder Bastian März seinen Stempel auf, der in den fünf Zusatzminuten starke sieben Punkte erzielte so entscheidend zur schnellen 8-Punkte-Führung seiner Mannen beitrug. Es passte aber zur Dramaturgie des Abends, dass selbst mit diesem Vorsprung noch keine Entscheidung gefallen war: Die Aiblinger hielten beherzt dagegen und kamen nochmals auf einen Zähler heran, ehe die Rosenheimer in den Schlusssekunden doch noch den vielumjubelten 92:88-Endstand sicherstellten. Mit diesem Sieg klettert der SBR auf Rang sieben in der Tabelle, während Aibling vorläufig auf den dreizehnten Platz abrutscht.
Für den SBR spielten Jonas März (19 Punkte), Hogges (17), Schiefer, Brosig (4), Uzunalic (6), Bastian März (14), Schulezko (15), Weigel, Kromah (2), Nisingi und Kiknadze (15/20 Rebounds), auf Aiblinger Seite standen Kaifosch (2 Punkte), Engel, Mario Hack-Vasquez (25), Marco Hack-Vasquez (4), Wießnet (12/11 Rebounds), Weiß, Bradaric (25), Günther, Mirceta (18/10 Rebounds) und Westphal (2) auf dem Parkett.