Die Regionalliga-Basketballer des SB DJK Rosenheim Favorit in eigener Halle? Manch ein heimischer Basketballfan schüttelt da wohl eher ungläubig den Kopf. Zu selten haben sich die Innstädter in dieser Saison zu Hause in einer Verfassung präsentiert, die diese Rolle rechtfertigen hätte können. Und selbst wenn die Leistung stimmte, ging man meist als Verlierer vom Parkett in der Gaborhalle. In den letzten Wochen hat sich diese Situation allerdings etwas gewandelt: Nach zwei Auswärtssiegen gegen Teams aus dem Spitzentrio und einem zumindest in der zweiten Halbzeit überzeugenden Punktgewinn vor eigenem Publikum gegen Leitershofen gehen die Rosenheimer am kommenden Samstag gegen den Tabellenvorletzten Herzogenaurach wohl oder übel als Favorit in die Partie, auch wenn das Trainer Mario Knezevic nicht sehr gerne hört.
Er sieht seine Mannschaft zwar auch im Aufwärtstrend, selbst die Leistung beim Sieg in Treuchtlingen war aber bei Weitem nicht makellos und erlaubt es keinesfalls, zu selbstsicher in das heutige Match zu gehen. „Gerade in puncto Treffsicherheit war da teilweise noch erheblich Luft nach oben“, gibt der Coach zu bedenken. Und wenn man einen Blick in die Statistik wirft, muss man ihm zustimmen: Nur 7 von 34 Versuchen von jenseits der Dreipunktelinie waren erfolgreich, zudem grenzt es schon fast an ein Wunder, dass man mit einer Freiwurfquote von unter 50 Prozent ein so enges Spiel tatsächlich für sich entscheiden konnte. Trotzdem werden die Rosenheimer nach einem so hart erkämpften Erfolg, noch dazu gegen den Tabellenführer, natürlich zuversichtlich gegen Herzogenaurach antreten. Die Franken haben allerdings nach neun Niederlagen in Serie in der letzten Woche mit dem lang ersehnten Sieg gegen Leitershofen auch Selbstvertrauen getankt und kommen sicherlich nicht als Punktelieferant an den Inn. Der Kader der heutigen Gäste ist zudem eine Wundertüte: Als Kooperationspartner des ProA-Ligisten Nürnberg können die Herzogenauracher je nach Besetzung des Profiteams durchaus auch mal auf mehrere bundesligaerfahrene Spieler zurückgreifen und sind somit schon rein aufstellungsmäßig schwer einzuschätzen. Für die Rosenheimer heißt das, dass sie sich ganz auf ihre eigenen Stärken konzentrieren und die anfangs angesprochenen Schwächen minimieren müssen, um ihre kleine Siegesserie ausbauen zu können. Neben den Zuschauern, die im Rahmen des kürzlich verlängerten Hilfeprojekts für Flüchtlingskinder in Kooperation mit dem FC Bayern als Ehrengäste in der Gaborhalle sein werden, zählen die SBR-Verantwortlichen nach den letzten Erfolgen auf zahlreiche weitere Basketballfans, die dann hoffentlich wieder einmal für richtige Heimspielstimmung sorgen werden. Sprungball an der Ebersberger Straße ist am Samstag, 11.02.2017 um 19Uhr.