Was ist nur los mit den Regionalliga-Basketballern des SB DJK Rosenheim? Zwölf Minuten sah es am vergangenen Samstag in der Gaborhalle nach einem sicheren Sieg für die Heimmannschaft gegen Oberhaching aus, ehe die Rosenheimer eine scheinbar souveräne Führung völlig unnötig aus der Hand gaben und am Ende deutlich mit 88:100 verloren.
Co-Trainer Stephan Hlatky mochte die erneute Heimniederlage unmittelbar nach dem Spiel gar nicht groß kommentieren aus Angst, dass seine Worte nach der phasenweise desolaten Leistung seines Teams zu deftig ausfallen würden. Trotzdem ließ er durchblicken, dass sein Ärger vor allem der mangelnden Einstellung des Großteils seiner Spieler galt, die nach einer schnellen Führung den Gegner auf die leichte Schulter nahmen und die Münchner Vorstädter so wieder zurück in die Partie brachten.
28:16 führten die Sportbündler Anfang des zweiten Viertels und unter den heimischen Fans machte sich die Hoffnung breit, endlich einmal einen souveränen Sieg ihrer Mannschaft bejubeln zu können. Zu groß schien die Überlegenheit der komplett angetretenen Rosenheimer gegen einen ersatzgeschwächten Gegner, der eigentlich nur sieben Akteure entgegenzusetzen hatte. Leider wiegten sich auch die SBR-Spieler auf dem Parkett in dieser trügerischen Sicherheit, anders sind die sechs katastrophalen Minuten, die nun folgten, wohl nicht zu erklären. Kampf- und kopflos agierte man plötzlich gegen die Oberhachinger und ließ so sage und schreibe einen 30:5-Lauf der Gäste zu. Diese kamen unter anderem durch ihre Pressverteidigung zu unverhofften Ballgewinnen, die ihnen reihenweise einfache Körbe ermöglichten, auch weil die Rosenheimer nicht in die Verteidigung zurückliefen. 24 Punkte infolge von Ballverlusten des SBR sollten es am Ende für die Gäste sein – ein Beleg für die mangelnde Einstellung der Grünweißen in der Defensivarbeit. Und mit jedem Punkt gewannen die Oberhachinger an Sicherheit, die den SBRlern im Gegenzug in einer immer intensiver geführten Partie mehr und mehr abhanden kam, was sich unter anderem an der Freiwurfquote der beiden Kontrahenten ablesen lässt: Während die Gäste 24 ihrer 27 Versuche im Korb unterbrachten, verwandelten die Rosenheimer nur 19 von 34 Freiwürfen. Und so nahm das Unheil seinen Lauf, Gäste-Topscorer Omari Knox trumpfte groß auf und erzielte insgesamt 31 Zähler.
Erst fünf Minuten vor dem Ende des Spiels erwachten die Grünweißen aus ihrer Lethargie und hielten endlich mit einer aggressiven Manndeckung dagegen – mehr als eine Ergebniskorrektur war zu diesem Zeitpunkt aber freilich nicht mehr möglich. Bleibt zu hoffen, dass sich die Rosenheimer bis zum nächsten Spiel in Zwickau noch einmal zusammenraufen, um einen halbwegs versöhnlichen Schlusspunkt unter das Jahr 2016 zu setzen.
Für den SBR spielten Breitfeld, Hogges (22 Punkte), Fliege, Fontaine (5), Lautner (2), Erceg (11), Ebertz (13), Weigel, Gaizauskas (22) und Gheorghiu (13).