In gewisser Weise spiegelte das Gastspiel der Regionalliga-Basketballer des SB DJK Rosenheim bei Science City Jena den bisherigen Saisonverlauf wieder: Phasenweise waren die Rosenheimer auf Augenhöhe und zeigten, dass sie durchaus mitspielen können, am Ende standen sie aber aufgrund der fehlenden Konstanz wieder mit leeren Händen da: 80:107 mussten sie sich den Thürigern geschlagen geben und rutschen so vorläufig auf den vorletzten Tabellenplatz ab. Eine prekäre Situation für die Sportbundler, die nun darauf hoffen müssen, dass mit den Verletzungssorgen auch die spielerischen Probleme schwinden, um nicht den Anschluss an das Mittelfeld zu verlieren.
Mit gedämpften Erwartungen trat man am Samstag die Reise nach Jena an: Der Zustand von Aufbauspieler Jguwon Hogges war nach einwöchiger Verletzungspause schwer einzuschätzen Hoffnungsträger Dino Erceg steht den Grünweißen frühestens im kommenden Heimspiel gege Vilsbiburg wieder zur Verfügung und von Neuzugang Osvaldas Gaizauskas konnte man nach gerade einmal zwei Trainingseiheiten keine Wunderdinge erwarten. Dementsprechend nervös starteten die Grünweißen in die Partie, mit der aggressiven Ganzfeldverteidigung der Gastgeber, die sich zudem sehr treffsicher von jenseits der Dreipunktelinie präsentierten, kamen sie überhaupt nicht zurecht und verloren das erste Viertel gleich mit 28:16. Im zweiten Abschnitt präsentierten die Knezevic- Schützlinge dann aber mit der zweiten Garde auch ihr zweites Gesicht: Vor allem die Bankspieler kämpften sich Punkt um Punkt heran, und mit tatkräftiger Unterstützung von Neuzugang Gaizauskas, der in dieser Phase drei Dreier verwandelte, erspielten sie sich bis zur Pause gar eine 3-Punkte- Führung. „Osvaldas hat heute gezeigt, dass er uns weiterhelfen kann: Obwohl ihm die Bindung zur Mannschaft logischerweise noch fehlt, punktete und reboundete er als unser effektivster Spieler zweistellig und war erheblich daran beteiligt, dass Jenas Topscorer Garrett bis zur Pause keinen einzigen Zähler erzielte“, so Co-Trainer Stephan Hlatky. Das sollte sich aber nach der Halbzeit radikal ändern: Gegen die Zonenpresse der Gastgeber machten die Rosenheimer plötzlich keinen Stich mehr und leisteten sich in dieser Phase sage und schreibe 11 Ballverluste, wobei vor allem Jguwon Hogges hier erkennen musste, dass er nach seiner Verletzungspause noch weit von seiner Bestform entfernt war. Folglich kassierte man innerhalb von nur 10 Minuten satte 35 Punkte, die zwangsläufig die Vorentscheidung zugunsten von Jena bedeuteten. Erst gegen Ende des letzten Abschnitts fanden die Rosenheimer wieder ins Spiel, viel zu spät, um die Niederlage noch abwenden zu können. „28 Ballverluste kann man auch mit der guten Wurfquote, die wir heute hatten, nicht wegstecken“, so das Fazit von Stephan Hlatky, der nun mit dem SBR-Trainerstab mit Hochdruck daran arbeiten muss, aus dem Team bis Samstag eine Einheit zu formen, die ihre Leistung endlich einmal über die gesamte Spielzeit abrufen kann. Andernfalls dürfte man gegen den starken Tabellensiebten Vilsbiburg ebenfalls wenige Chancen haben.
Für den SBR spielten Breitfeld (4 Punkte), Hogges (4), Fliege (5), Fontaine (17), Lautner (16), Ebertz (8), Weigel (5), Gaizauskas (11), Steinhauer (2) und Gheorghiu (8).