Ein 63:61 leuchtete auf der Anzeigetafel in der Gaborhalle – das kollektive Durchatmen von Verantwortlichen, Spielern und Fans der Regionalliga-Basketballer des SB DJK Rosenheim war fast lauter als die Schluss-Sirene, als die Grünweißen am vergangenen Samstag den Sieg unter Dach und Fach gebracht hatten: Nach einer bis zur letzten Minute spannenden, aber alles andere als hochklassigen Partie gegen den Tabellennachbarn Ansbach war der Bann endlich gebrochen und die Rosenheimer konnten erstmals in dieser Saison einen Erfolg in eigener Halle verbuchen.
Trotzdem war bei den Gastgebern mehr Erleichterung als Euphorie zu verspüren, schließlich hatten es sich die Sportbündler an diesem Abend unnötig schwer gemacht und eine fast über die gesamte Spielzeit andauernde Führung am Ende fast noch aus der Hand gegeben. „Dieser Sieg ist vor allem wichtig für Moral: Alle Spieler waren auf dem Feld, vier haben zweistellig gepunktet – heute waren wir als Team erfolgreich!“, hob Co-Trainer Christian März den positiven Aspekt der Leistung seiner Mannschaft hervor, auch wenn er wie sein Kollege Mario Knezevic vor allem die zweite Halbzeit kritisch sah: „Da haben wir phasenweise leichtfertig und schlichtweg unprofessionell agiert: Den Gegner mit Ballverlusten und unnötigen Fouls wieder ins Spiel zu bringen – das darf nicht sein!“, appelliert der Chefcoach an die Disziplin seiner Schützlinge.
Die hatten zuvor vor allem in der ersten Hälfte gezeigt, welches Potenzial in der Mannschaft steckt, wenn man diszipliniert und mit Selbstvertrauen agiert. Sichtlich beflügelt durch den letzten Erfolg in Bayreuth spielten sie selbstsicher und organisiert und gingen schnell mit 7:0 in Führung. Dann kamen aber auch die Gäste besser ins Spiel und fighteten dagegen, sodass das Spiel nach 10 Minuten beim Stande von 21:19 wieder völlig offen war. Dank der Umstellung auf eine Zonen-Verteidigung, mit der die Ansbacher wesentlich schlechter zurecht kamen, konnte man die Führung im weiteren Verlauf auf bis zu 11 Punkte ausbauen, ehe sich die Franken etwas besser auf diese Defensivvariante einstellten und in einem äußerst punktarmen zweiten Viertel auf 32:24 herankamen. Beide Teams wurden sich nun scheinbar mehr und mehr der Bedeutung dieses Duells der Tabellennachbarn bewusst, das Spiel wurde immer zerfahrener und war auf beiden Seiten von zahlreichen teils leichten Fehlwürfen geprägt. Vor allem die Rosenheimer wirkten nun verunsichert, in den ersten fünf Minuten des Abschlussviertels erzielten sie gerade einmal drei Punkte. Und das, obwohl man bemüht war, das Teamspiel aufrechtzuerhalten, und sich nicht wie in den vergangenen Heimspielen in Einzelaktionen verlor, wie Spielmacher Timo Fliege nach der Partie betonte. Glücklicherweise präsentierten sich auch die Gäste mit ihrem Topscorer Nicholas Freer nicht so treffsicher wie gewohnt und konnten so von der Schwächephase des SBR nur bedingt profitieren. Trotzdem kamen sie in der letzten Minute nochmals auf 2 Zähler heran, ehe SBR-Neuzugang Osvaldas Gaizauskas mit einem verwandelten Dreier kurz vor dem Ende eine Vorentscheidung gelang. Freer verwandelte zwar im Anschluss ebenfalls einen Dreier und ließ die SBR-Fans noch einmal den Atem anhalten, als er dann nach einem Foul auch noch drei Freiwürfe bekam – seine anschließenden zwei Fehlversuche führten aber schließlich doch noch zum anfangs erwähnten finalen Durchatmen der heimischen Kulisse.
Für den SBR spielten Hogges (13 Punkte), Fliege (10), Fontaine, Lautner (4), Erceg (5), Ebertz (7), Weigel, Gaizauskas (13) und Gheorghiu (11).