Was bekamen die Basketball-Fans des SB DJK Rosenheim in dieser Saison nicht alles schon zu sehen – uninspirierte Vorstellungen mit klaren Niederlagen, ambitionierte, aber erfolglose Spiele mit dezimierter Aufstellung, starke Leistungen mit unglücklichem Ausgang in letzter Sekunde – vieles war dabei, nur siegreiche Auftritte in der Gaborhalle waren bisher Mangelware. Da wirkte der wichtige Heimsieg gegen den Tabellennachbarn Leitershofen am vergangenen Samstag fast wie eine Erlösung für das Publikum und vor allem für die Heimmannschaft, die ihre ansteigende Formkurve endlich einmal auch zu Hause in einen Sieg ummünzen konnte.
Vor allem in der ersten Halbzeit sah es aber lange nicht danach aus, dass die Rosenheimer ihren überraschenden Auswärtssieg beim Spitzenteam in Aibling bestätigen könnten. Unsicher und zerfahren agierten die Grünweißen vor allem im zweiten Spielabschnitt, nachdem sie die Partie in den ersten zehn Minuten einigermaßen ausgeglichen gestaltet hatten. Nach der knappen 17:16-Führung Ende des ersten Viertels gelangen dem SBR bis zur Halbzeit nur noch ganze neun Punkte, während die Gäste immer besser ins Spiel kamen und somit eine zweistellige Führung mit in die Pause nehmen konnten. Manch einem der nicht gerade erfolgsverwöhnten Zuschauer schwante hier schon Schlimmes – zu negativ waren die SBR-Auftritte auf heimischen Parkett noch in Erinnerung. Doch siehe da – die Rosenheimer kamen nach der Halbzeit-Ansprache von Coach Mario Knezevic wie verwandelt aus der Kabine. Plötzlich agierte man wieder entschlossen und auch mannschaftlich geschlossen, und das, obwohl einige Leistungsträger in der zweiten Hälfte deutlich weniger Spielzeit bekamen zuvor. Guard Peter Breitfeld beispielsweise setzte nun wichtige Akzente, aber auch das Rosenheimer Eigengewächs Severin Weigel konnte mit einigen guten Aktionen vor allem in der Defensive auf sich aufmerksam machen. Und so schwand der Vorsprung der Gäste Punkt für Punkt, ehe besagter Peter Breitfeld in der 28.Minute per Freiwurf den Ausgleich besorgte. Von da an ging es kontinuierlich bergauf für die Rosenheimer, innerhalb von nur acht Minuten erarbeiteten sie sich nun ihrerseits eine komfortable zweistellige Führung. Und anders als zuletzt machten es die SBRler nicht mehr spannend, sondern spielten den Vorsprung endlich auch einmal vor eigenem Publikum sicher nach Hause. „Wir haben heute eine Zeit lang gebraucht, um die richtige Ein- und Aufstellung gegen Leitershofen zu finden, aber vor allem in der zweiten Hälfte war ich mit der Leistung meines Teams sehr zufrieden“, so SBR-Coach Mario Knezevic, dessen Team sich mit diesem 72:58-Sieg endlich ein kleines Polster zu den hinteren Tabellenplätzen verschaffen konnte.
Für den SBR spielten Braa (7 Punkte), Breitfeld (13), Ebertz (6), Erceg (5), Fliege, Gaizauskas (7), Gheorghiu (11), Hogges (22), Lachmann und Weigel (1).