Eigentlich kam die Niederlage der Regionalliga-Basketballer des SB DJK Rosenheim am vergangenen Samstag gegen Herzogenaurach nicht unerwartet – und trotzdem überwog bei den Grünweißen am Ende eindeutig der Frust. Dabei schmerzte weniger der Punktverlust an sich, sondern vielmehr die Art und Weise, wie die knappe, aber letztendlich verdiente 67:73-Schlappe zuvor zustande gekommen war: Die Gäste, die ihre Reise an den Inn aufgrund der ProA-Begegnungen ihres Kooperationspartners Nürnberg erwartungsgemäß nicht in Bestbesetzung angetreten hatten, waren nämlich auch für eine ersatzgeschwächte SBR-Truppe alles andere als unschlagbar.
Aufgrund der bekannten Verletzungsprobleme schickte Coach Bob Miller eine deutlich verjüngte Mannschaft aufs Parkett in der Gaborhalle. So gab etwa Nachwuchsspieler Bastian März sein Debüt in der Starting-Five, und er zeigte an diesem Abend insgesamt eine grundsolide Leistung, was aber leider nicht auf das komplette SBR-Team zutraf. Einige Stammkräftekonnten leider erneut über weite Strecken nicht ihr Potenzial abrufen, viele Aktionen der Innstädter wurden mehr erzwungen als erspielt, sodass die Zuschauer ein sehr zerfahrenes Regionalligaspiel mit vielen Fehlern auf beiden Seiten zu sehen bekamen. Die Sportbündler wirkten von Beginn an verunsichert, und die Herzogenauracher, bei denen besonders der Routinier Patrick Horstmann (24 Punkte) mit vielen sehenswerten Aktionen herausstach, profitierten vor allem von individuellen Patzern der Gastgeber und ihrer im Vergleich zur Heimmannschaft deutlich besseren Trefferquote. So konnten die Franken bis zur 25.Minute auf 32:52 davonziehen – bis dahin agierten die meisten Rosenheimer zum Teil hilf- und glücklos und eigenartig lethargisch. Genau das war auch der Hauptkritikpunkt von Trainer Bob Miller an seinen Akteuren: „Dass wir ohne Shke Bekteshi und Johannes Raab spielerische Defizite haben, ist klar – warum es aber so lange gedauert hat, bis wir in kämpferischer Hinsicht aufgewacht sind, ist mir ein Rätsel.“ Dieses Aufbäumen seiner Mannen erfolgte nämlich erst in den letzten 15 Minuten. Plötzlich präsentierten sie sich deutlich aggressiver, warfen sich in jeden Ball und verunsicherten die Gäste zunehmend mit ihrer bissigen Verteidigung. Und siehe da: Über den Kampf fanden die Rosenheimer zurück in die Partie und kamen so am Ende tatsächlich noch einmal auf fünf Zähler heran. Der Ruck kam aber letztendlich zu spät, um die Partie noch komplett drehen zu können. So bleibt am Ende nur der Frust und die Hoffnung, dass man in der Weihnachtspause wieder zu Kräften kommt und in der Rückrunde hoffentlich in Bestbesetzung den Kampf um den Klassenerhalt erfolgreich angehen kann.
Für den SBR spielten Hogges (18 Punkte), Nsingi, Brosig (1), März (8), Schulezko (12), Gaizauskas (2), Laubert (5), Malpede (17/10 Rebounds) und Kromah (4).