Corina Kollarovics sichtet Talente mit Perspektive

Seit 2008 ist Corina Kollarovics die Garantin für gute und leistungsorientierte Nachwuchsarbeit im weiblichen Bereich beim SB DJK Rosenheim. Corina kam vor sieben Jahren als Studentin nach Rosenheim. Nebenbei wollte die ehemalige Bayernauswahlspielerin die SBR Damenmannschaft verstärken. Leider musste sie schon bald ihre eigene sportliche Karriere auf Grund einer Verletzung beenden, doch ihre damalige Trainerin Rita Quinz erkannte ihr Führungs- und Trainertalent, schickte sie zur Trainerausbildung und machte sie zum Damen-Assistenttrainer. Schnell übernahm Coco selbst Verantwortung und trainierte, die zum damaligen Zeitpunkt einzige weibliche Jugendmannschaft der Abteilung. Seit dem Weggang von Rita Quinz trainiert sie auch die Damenmannschaft.

Seither hat sich viel getan. 2011 kam mit Linda Kreuzer eine Unterstützerin in Sachen weiblicher Bereich in die Abteilung. Auf Grund mangelnder Spielmöglichkeiten für ihre damals 10 jährige Tochter Johanna, schnürte Linda ihre Trainerschuhe nach 10 Jahren Pause erneut. Ihr Ziel war es wieder eine solide Basis an Mädchen zu schaffen, aus denen Coco dann Leistungssportlerinnen formen kann.SONY DSC

 

Das Konzept ging auf. 2010 gab es in Rosenheim insgesamt noch ca. 10 Jugendspielerinnen. Heute, nur 5 Jahre später gibt es sechs weibliche Jugendmannschaften und vor allem die kleinen Mädchenteams sind personell inzwischen wieder gut besetzt. Die Trainer Linda Kreuzer und Tomasz Podrazka geben den Mädchen die nötige Grundausbildung, bevor sie zu Corina Kollaroviks kommen, die ihnen dann den Feinschliff „verpasst“, damit sie die Fähigkeiten haben Leistungsbasketballerinnen werden zu können, wenn sie wollen. Aktuell steht mit Sophie Perner, eines der Toptalente des Jahrgangs 2000 in Deutschland im U15w Kader von Coco und von unten rücken schon die nächsten zwei Talente nach. Sophia Fels und Johanna Kreuzer stehen als Jahrgang 2001 auf der Bayernauswahl-Kaderliste.

Auch Landestrainer Imre Szittya beobachtet seit einigen Jahren die Entwicklung in Rosenheim. Mit Begeisterung sieht er, dass sich hier wieder etwas tut bei den Mädchen. Als Experte weiß er natürlich auch, dass solche Erfolge nur mit guten Trainern möglich sind. So freut er sich nicht nur über die vermehrten Auswahlspielerinnen aus Rosenheim, sondern fördert auch deren Trainerin Corina Kollarovics. Coco ist für ihn keine Unbekannte. Als Aufbauspielerin führte sie den starken 1983er Bayernauswahlkader als Kapitän an. Coach war damals schon Imre Szittya.

Schon letztes Jahr holte Imre Coco als Trainerin in die Bezirksauswahl Oberbayern. Heuer ging er sogar noch einen Schritt weiter und „nominierte“ den Rosenheimer Erfolgscoach für den Sichtungslehrgang „Talente mit Perspektive“. Bei diesem Lehrgang werden 12 der 18 besten Spielerinnen des Jahrgangs 2001 aus Bayern nominiert. Am Ende der Faschingsferien nehmen diese 12 Mädchen gemeinsam mit den Coaches Imre und Coco an einem Turnier in Dessau teil. Was ihr Coach schon geschafft hat, wollen auch Johanna Kreuzer und Sophia Fels erreichen und ihre Trainerin nach Dessau begleiten. Also heißt es hart trainieren für die zwei Rosenheimer Nachwuchstalente, damit sie bis zu den Faschingsferien zu den zwölf besten Mädchen aus Bayern zählen. Mit dabei wird auch ihre neue Teamkollegin aus Bad Aibling sein. Sonja Nagel spielt seit Kurzem mit Doppellizenz für den SBR in der U15w Bayernliga.

Für Corina Kollarovics steht die Entwicklung der Einzelspieler immer vor ihrem persönlichen Erfolg mit ihren Teams. So verzichtet sie in der Bayernliga oft auf ihre Topspielerinnen, wenn sich die Termine mit der WNBL in Wasserburg überschneiden. Als ihren persönlich größten Erfolg als Coach sieht Coco darum auch, die Nominierung ihres Schützlings Lena Kaup in den Erstligakader von Wasserburg.

Der Rosenheimer Basketballsport wurde im weiblichen Bereich in nur fünf Jahren erfolgreich wiederbelebt, doch Corina und ihre Kollegen wollen die Erfolgsgeschichte fortsetzen. Inzwischen gibt es ein fundiertes Konzept und viele neue Projekte sind für die nächsten Jahre geplant.

Vor allem gilt es weitere motivierte Trainer zu finden, die unterstützend tätig werden, damit neben dem Leistungssport nun auch der Breitensport auch für ältere Mädchen in Rosenheim möglich sein kann. Bisher war es auf Grund mangelnder Spielerinnen nicht möglich hinter den Leistungsteams noch zweite Teams zu melden. Bis zur U13w konnte diese Möglichkeit für neue Mädchen schon umgesetzt werden, doch schon im kommenden Jahr, wird auch in der U15w die Spielerinnenanzahl so ansteigen, dass man zwei Teams brauchen wird.

So stehen mehr Trainingszeiten und weitere Trainer ganz oben auf der Wunschliste des aktuellen Trainerstabs.