In gewisser Weise kann man von einem Duell der Reserven sprechen, wenn die Regionalliga- Basketballer des SB DJK Rosenheim am Samstagabend in Jena gastieren. Nur eben mit einem entscheidenden Unterschied: Während das Prädikat „Reserve“ bei den Thüringern für Qualität bürgt – die zweite Mannschaft ist sozusagen die Talentschmiede, in der der Bundesliga-Nachwuchs für Einsätze in der BBL fit gemacht werden soll – ist es bei den Rosenheimern in der derzeitigen Situation eher mit „Notaufstellung“ gleichzusetzen.
Dino Erceg wird den Innstädtern nach seiner Bänderverletzung sicher noch ein bis zwei Spiele fehlen, und auch vor dem Einsatz von Topscorer Jguwon Hogges steht ein dickes Fragezeichen. Er läuft zwar nach seiner Oberschenkelverletzung vom letzten Samstag schon „bedeutend runder“, wie es Abteilungsleiter Christian Hlatky ausdrückt, ein Einsatz am Wochenende ist aber nach wie vor sehr unsicher, und eine Verschleppung der Verletzung wollen die SBR-Verantwortlichen um jeden Preis vermeiden. „So kommt es wohl in Jena vor allem darauf an, dass wir uns als Team besser wie zuletzt in Stellung bringen und die Krise dazu nutzen, jeden Einzelnen mit Spielzeit fit für kommende Aufgaben zu machen“, gibt Coach Mario Knezevic die Richtung vor. In kämpferischer Hinsicht müss man in der Fremde zulegen, um nicht von vornherein ohne Chance zu sein. Besonderes Augenmerk gilt dabei Jenas Topscorer Vincent Garrett, einem der effektivsten Spieler der Liga, den es in seinem Aktionsradius einzuschränken gilt.
Zumindest eine positive Neuigkeit gibt es aber aus dem SBR-Lager zu vermelden: Neuzugang und Matoski-Ersatz Osvaldas Gaizauskas ist am Dienstag in Rosenheim eingetroffen, und die ersten Trainingseindrücke vom 2,01 Meter großen Litauer waren durchaus positiv: „Er ist ein athletischer Spieler mit gutem Wurf und starker Defense“, so Co-Trainer Stephan Hlatky, und mit diesen Fähigkeiten passe er sehr gut in die Spielphilosophie der sportlichen Leitung. Auch wenn man sich vom Einsatz des Neuen in Jena nach so kurzer Eingewöhnungszeit noch nicht zu viel erwarten darf, so hoffen die Grünweißen doch, dass mit ihm wieder etwas mehr Sicherheit und Ruhe in die Mannschaft kommt – Eigenschaften, die man vor allem beim letzten Heimauftritt gegen Schwabing schmerzlich vermisst hatte.