Ein 79:87 für den VfL Treuchtlingen stand am Ende auf der Anzeigetafel in der Gaborhalle. Drei Viertel lang hatten die SBR-Basketballer gegen den ungeschlagenen Tabellenführer der 1.Regionalliga gut mitgehalten, aber am Ende eben doch verloren. Kein Drama eigentlich – und doch merkte man, dass die Stimmung nach der dritten Heimniederlage in Folge getrübter war als zuletzt. „Die Jungs wollen vor allem vor eigenem Publikum zu viel und verlieren dann das Mannschaftsspiel aus den Augen“, so Trainer Mario Knezevic, der nach dem Spiel nachdenklich wirkte. Sein Assistent Christian März wurde da noch deutlicher: „Wir müssen uns einfach mehr als Mannschaft präsentieren. Auf und vor allem auch neben dem Spielfeld!“
Und in der Tat war das an diesem Abend der größte Unterschied zwischen den beiden Kontrahenten: Während sich die Gäste wie erwartet trotz ihres jungen Alters als eingespielte Truppe erwiesen, die sich auch in schwierigen Phasen nicht von ihrer Spielweise abbringen ließ, verloren die Grünweißen vor allem im entscheidenden vierten Viertel ihre Linie. Dabei hatten sie mit dem letzten Auswärtssieg im Rücken zunächst stark begonnen und erspielten sich in den ersten zehn Minuten mit guten Kombinationen eine 24:20-Führung. Die Treuchtlinger hielten sich in dieser Anfangsphase vor allem mit gut herausgespielten Distanzwürfen in der Partie, im weiteren Verlauf überzeugten sie aber auch mehr und mehr mit clever initiierten schnellen Angriffen. Doch die Hausherren hielten ihrerseits mit einer ausgewogenen Teamleistung dagegen – alle Mannschaftsteile punkteten, und so war der Halbzeitstand von 46:48 beinahe ausgeglichen. Bereits im Verlauf des dritten Viertels wurden die Unterschiede im Spiel dann aber deutlicher: Während die Gäste weiterhin Druck auf den Korb machten und dann durch clevere Abspiele freie Wurfpositionen kreierten, taten sich die Sportbündler mit dem Zusammenspiel zunehmend schwerer. Dies glichen sie aber mit einer tollen kämpferischen Leistung aus und gewannen so das dritte Viertel sogar, auch weil die Treuchtlinger im Abschluss bedingt durch diesen Druck etwas unsicherer wurden. Anstatt aus dieser Unsicherheit Profit zu schlagen, agierten die Rosenheimer aber ihrerseits immer zerfahrener und gerieten dadurch im Verlauf des letzten Abschnitts mehr und mehr ins Hintertreffen – knapp zwei Minuten vor Schluss wurde der Rückstand erstmals zweistellig. In der hektischen Schlussphase wollten die Grünweißen nochmals die Wende erzwingen, spielten aber zu hektisch und hatten bei einigen Entscheidungen auch das Glück nicht auf ihrer Seite, so dass die Tabellenführer 57 Sekunden vor dem Ende mit zwei verwandelten Freiwürfen die endgültige Vorentscheidung schafften.
Mario Knezevich weiß um die Schwierigkeit der nun anstehenden Aufgaben: „Mit zwei Siegen aus fünf Spielen gegen sehr starke Gegner sind wir mit der neu formierten Truppe eigentlich im Soll, trotzdem befinden wir uns in einer schwierigen Phase – die nächsten Wochen sind sicher entscheidend für den weiteren Saisonverlauf.“
Für den SBR spielten Breitfeld (1 Punkt), Ebertz (6), Erceg (21), Fontaine (7), Gheorghiu (11), Hogges (16), Lautner (3) Matoski (14) und Weigel.