„Dieser Sieg war kein Zufall, den hat sich die Mannschaft mehr als verdient“, resümierte ein sichtlich zufriedener Bob Miller nach dem 83:81–Sieg seiner SBR-Basketballer gegen den Tabellenvierten TSV Breitengüßbach. Für den Trainer kam der Sieg am vergangenen Samstag keineswegs überraschend, sondern war vielmehr die logische Konsequenz aus der Fortsetzung der guten Leistung, die sein Team bereits letzte Woche beim Tabellenführer Oberhaching gezeigt hatte.
Fans von spektakulären 1:1-Aktionen kamen in der Gaborhalle weniger auf ihre Kosten, wer aber solides Teambasketball mit einer klaren Spielidee schätzt, der bekam ein hochklassiges Spiel zu sehen, da beide Gegner einen sehr ähnlichen Stil pflegten. Das ist allein an der Statistik erkennbar: Alle 21 Akteure wurden eingesetzt, insgesamt punkteten neun Spieler (vier beim SBR und fünf beim TSV) zweistellig – der Star war bei beiden Kontrahenten eindeutig die Mannschaft. Und diese Philosophie setzten die Rosenheimer vor allem in der ersten Halbzeit noch erfolgreicher um als die stark eingeschätzten Oberfranken. Die Defensive gegen die erfahrenen Scorer wie Land oder die Dippold-Brüder stand kompakt, bei Durchbrüchen wurde verlässlich ausgeholfen – ein zentraler Bestandteil der Trainingseinheiten der letzten Wochen, wie Miller verriet. Und im Angriff waren alle Spieler in Bewegung, sodass der Ball schön lief und geduldig die freie Position gesucht wurde. Resultat war eine 42:34-Führung nach der ersten Halbzeit. Im dritten Viertel erhöhten die Gäste dann erwartungsgemäß den Druck und brachten die Gastgeber so einige Male in Verlegenheit, noch hielt aber der Vorsprung. Gefahr kam erst auf, als die Grünweißen die Bewegung abseits des Balles zwischenzeitlich weniger konsequent verfolgten und sich dadurch vermehrt in Einzelaktionen zwingen ließen. Das nutzten die routinierten Breitengüßbacher aus und gingen so im letzten Abschnitt erstmals in Führung. Aber auch in diesem dramatischen Schlussviertel behielten die Rosenheimer einen kühlen Kopf, ließen sich nicht entscheidend aus dem Konzept bringen und fanden meist die richtige Antwort – egal, wer gerade auf dem Feld stand. Neben dem starken Neuzugang Johannes Raab und dem kämpferisch immer präsenten Roberto Malpede setzten Hogges, Bekteshi und Gaizauskaswie gewohnt Akzente, und zwischendurch kamen auch von den Bankspielern entscheidende Impulse. Genau deshalb wollte Miller auch nach dem knappen Ausgang nicht von einem glücklichen Sieg, sondern vom verdienten Lohn für seine Mannschaft sprechen, die sich dieses Glück über 40 Minuten redlich erarbeitet hatte.
Für den SBR spielten Breitfeld (6 Punkte), Hogges (16), Fliege (2), Brosig (4), Bekteshi (10), März, Gaizauskas (8), Laubert (3), Malpede (15), Raab (17) und Kromah (2).