Ursprünglich blickten die Regionalliga-Basketballer des SB DJK Rosenheim hoffnungsvoll auf die Auswärtspartie in Herzogenaurach: Die Leistungen gegen die momentanen Spitzenteams der Liga stimmten die SBRler positiv, beim Tabellenletzten Herzogenaurach siegreich vom Parkett gehen zu können. Doch dann überschlugen sich unter der Woche die Ereignisse und die nunmehr stark ersatzgeschwächte Truppe von Trainer Mario Knezevic musste sich am Ende mit 66:79 den Franken geschlagen geben. Die erste negative Neuigkeit der Woche war für die Mannschaft nicht so überraschend, wie es nach außen hin vielleicht scheinen mag: Am Dienstag trennte sich der Verein mit sofortiger Wirkung von Topscorer Aleksandar Matoski, ein Schritt, der intern schon länger erwogen worden war. „Die Vorstellungen, was die Werte und Normen eines Teams sein sollten, klafften zwischen den Verantwortlichen und dem Spieler einfach zu weit auseinander. Da wir in dieser Hinsicht keine Fortschritte sahen, war die Trennung die logische Konsequenz“, so stellvertretender Abteilungsleiter Bernd Perner. Man wolle keinen kurzfristigen Erfolg um jeden Preis, sondern eine längerfristige Planungssicherheit mit einer Mannschaft, die sich voll mit dem Umfeld identifiziert. Trotzdem erhoffte man sich vonseiten der sportlichen Leitung, den Ausfall des Topscorers zumindest in den nächsten Partien einigermaßen kompensieren zu können. Doch dann folgte am Freitag die nächste Hiobsbotschaft: Im Abschlusstraining knickte mit Neuzugang Dino Erceg ein weiterer absoluter Leistungsträger so unglücklich um, dass er für eine ungewisse Zeit pausieren muss. Die Vorzeichen standen also alles andere als gut vor der Partie bei den bisher sieglosen Herzogenaurachern und dementsprechend nervös starteten die Rosenheimer in das Spiel: In einem zerfahrenen und punktarmen ersten Viertel gerieten die SBRler zunächst mit 5:15 in Rückstand, ehe man sich etwas fing und letztlich auf 12:15 herankämpfte. Doch die Stabilisierung war nicht nachhaltig, bis zur Pause wuchs der Rückstand wieder auf elf Punkte. Erst im Endspurt des dritten Viertels konnten sich die Gäste unter anderem mit drei erfolgreichen Dreiern nochmals auf fünf Zähler herankämpfen. Näher sollte man den Herzogenaurachern an diesem Abend aber nicht mehr kommen, und spätestens als knapp acht Minuten vor Schluss mit Adrian Gheorghiu der letzte echte Center der Rosenheimer mit seinem fünften Foul das Spielfeld verlassen musste, schwanden die Hoffnungen auf eine erfolgreiche Aufholjagd. „Wir haben plötzlich eine völlig andere Situation in der Mannschaft, die Rollen müssen komplett neu verteilt werden. Alle wollten Verantwortung übernehmen, was sich nicht immer positiv auf unser Mannschaftsspiel auswirkte. Am Ende fehlte uns im Angriff auch das nötige Glück, sodass die Niederlage höher als nötig ausfiel“, so das Resümee von Co-Trainer Stephan Hlatky.
Für Rosenheim spielten Breitfeld (2 Punkte), Ebertz (16), Fliege (8), Fontaine (10), Gheorghiu (11), Hogges (16), Lautner (2), Steinhauer (1) und Weigel.