Eine abgedroschene Sportler-Phrase gefällig? „Neue Projekte brauchen Zeit, Erfolg ist nicht planbar.“ Zu ebensolchen Phrasen werden diese Aussagen auch und gerade deswegen, weil sie sich sehr oft als zutreffend erweisen. Wie auch im aktuellen Fall bei den Regionalliga-Basketballern des SB DJK Rosenheim. In einer neu formierten Mannschaft zeigt sich eben erst nach einiger Zeit, ob die Personalien auch zum Gesamtkonzept passen. Dass dies ausgerechnet bei Topscorer Aleks Matoski nicht der Fall war, ist zwar bitter für den SBR, die Trennung macht aber auch deutlich, dass es den Verantwortlichen nicht ausschließlich um den sportlichen Erfolg geht. „Zuerst hatten sie kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu.“ – und nochmals zwei Euro ins viel zitierte Phrasenschwein! Aber auch diese Floskel passt zur momentanen Situation bei den Rosenheimern: Hatte gerade in den letzten Heimspielen in den entscheidenden Phasen auch das nötige Quäntchen Glück gefehlt, um aus einem passablen einen sehr guten Saisonstart zu machen, stellt das Verletzungspech vom zweiten Topscorer Dino Erceg die Grünweißen nun tatsächlich vor große Probleme – vier Wochen muss der Neuzugang mit einem Bänderriss im Sprunggelenk voraussichtlich pausieren. In einer Phase, in der das Team gerade dabei war, sich zu finden, fallen somit zwei tragende Säulen der Mannschaft weg und die Rollen müssen komplett neu verteilt werden. Der Trainerstab ist sich bewusst, dass für ein sportlich erfolgreiches Gelingen dieser Umstrukturierung eine Neuverpflichtung vonnöten ist, um die fehlenden Scorer-Punkte einigermaßen kompensieren zu können. Dafür wurde diese Woche bereits fieberhaft nach kurzfristig auf dem Markt verfügbaren Spielern gesucht.
Denn ausgerechnet jetzt geht es für die Rosenheimer gegen die Teams, gegen die man sich eigentlich gute Erfolgschancen ausgerechnet hatte. Nach der Niederlage beim Tabellenletzten Herzogenaurach vergangenes Wochenende empfangen die Rosenheimer am heutigen Samstag um 19:30 Uhr die punktgleichen Schwabinger in der Gaborhalle. Eigentlich eine lösbare Aufgabe – in der momentanen Situation sind aber wohl die Gäste der eindeutige Favorit. Sie haben zuletzt mit knappen Niederlagen gegen Aibling und Treuchtlingen bewiesen, dass sie auch mit den aktuellen Spitzenteams der Liga mithalten können. Die junge und sehr ausgeglichene Münchener Truppe ist ein sehr reboundstarkes Team und erzielt die Punkte vor allem aus der Nahdistanz, also gerade dort, wo die Ausfälle der Grünweißen am stärksten ins Gewicht fallen. „So lange wir keinen passenden Ersatz für Dino haben, müssen wir versuchen, das Beste aus der prekären Situation zu machen, auch wenn die Chancen auf einen Sieg in der momentanen Konstellation natürlich nicht sehr gut sind“, so Trainer Mario Knezevic, der wie zuletzt durchrotieren und so die Last auf möglichst viele Schultern verteilen will.