Für den Laien mag das Bild, das die Regionalliga-Basketballer des SB DJK Rosenheim bei ihrem traditionellen Herbstfestturnier abgeliefert haben, nicht sehr vielversprechend ausgesehen haben – die Abteilungsverantwortlichen und auch die sportliche Leitung waren aber nicht unzufrieden. Das liegt zum einen an der Zusammenstellung des SBR-Teams, das gegen die Ligakonkurrenten aus Schwabing und Vilsbiburg auf dem Parkett stand, zum anderen an der relativ frühen Phase der Vorbereitung. Beides lässt noch keine wirklichen Rückschlüsse auf die tatsächliche Verfassung der Mannschaftzu, die am 22.September gegen Leitershofen die neue Saison eröffnen wird. Mit Jguwon Hogges, der aus familiären Gründen kurzfristig nochmals in seine Heimat fliegen musste, und dem verletzungsbedingt pausierenden Osvaldas Gaizauskas fehlten SBR-Coach Bob Miller zwei Schlüsselspieler, die in der neu formierten Mannschaft sicher eine noch zentralere Rolle spielen werden als in den vergangenen Spielzeiten, und auch Peter Breitfeld und Bastian März aus dem letztjährigen Kader waren noch nicht mit von der Partie. Trotzdem machte man dem Ligakonkurrenten Schwabing mit Ex-SBR-Center Marco Lachmann das Leben im ersten Spiel am vergangenen Samstag über weite Phasen schwer und blieb auf Schlagdistanz, ehe sich die Münchner mit einem 69:57 die Finalteilnahme sichern konnten. „Der Fokus lag in der bisherigen Vorbereitung fast ausschließlich auf der Verteidigung, die in der kommenden Saison aus meiner Sicht entscheidend sein wird. In diesem Bereich sehe ich uns auf einem guten Weg, und auch in der Offensive klappten einige Dinge zum Teil schon ordentlich“, so Coach Bob Miller, der seine Spieler auffällig pushte und immer wieder vollen Einsatz forderte. Deswegen gefiel ihm der Auftritt im Spiel um Platz 3 zunächst weniger, als seine Schützlinge sichtbar schwere Beine hatten und in der Anfangsphase gegen Vilsbiburg keinen Fuß aufs Parkett bekamen. Im weiteren Verlauf fing sich das Team dann aber etwas, was sicherlich auch daran lag, dass mit Nobel Boungou-Colo ein französischer Profi bei den Grünweißen aushalf, der aus familiären Gründen des Öfteren in Rosenheim weilt und sich dann im Training der Grünweißen fit hält. „Er wäre natürlich eine schöne Verstärkung für uns – das ist finanziell aber nicht ganz machbar“, so Co-Trainer Stephan Hlatky mit einem Augenzwinkern. Das Endergebnis und der letzte Turnierplatz waren somit eher zweitrangig – die neue Philosophie, wieder verstärkt auf Nachwuchs bzw. Spieler aus der eigenen Reserve wie Marinus Laubert, Emil Schulezko, Markus Brosig oder Varfie Kromah zu setzen, war jedenfalls schon deutlich erkennbar. Das Finale entschieden übrigens die Schwabinger mit 78:66 gegen den österreichischen Zweitligisten Dornbirn Lions für sich, der in seinem ersten Spiel mit 74:54 gegen Vilsbiburg die Oberhand behalten hatte.