Mit dem Prädikat „Besonders spannend“ wurde am vergangenen Sonntag die Partie der U18m gegen den TSV Vaterstetten ausgezeichnet. Nach zahlreichen Absagen von Spielern aufgrund von Verletzungen, Krankheiten, Operationen und Hochzeiten konnte Coach Nico Rotter nur auf fünf (!) Spieler zurückgreifen. Doch anstatt das Spiel abzusagen, fuhren die Rosenheimer nur umso motivierter zum Gegner, der am vorletzten Spieltag tatsächlich den FC Bayern München besiegen hatte können.
Im ersten Viertel schenkten sich beide Teams nicht viel. Mit einer Zonen-Defense und strukturierten Angriffen versuchten die Young Spartans den Gegner zu überrumpeln und das Tempo zu bestimmen. Nach einem Dreier von Anian Eiser, der erst die dritte Partie seiner noch jungen Karriere spielte, stand es nach zehn Minuten 19:19-Unentschieden. Danach funktionierte bei den Rosenheimern nichts mehr. Viele Turn-Over und zu einfach kassierte Punkte ließen den Vorsprung der Gastgeber schnell auf zwischenzeitlich 14 Punkte wachsen. Kurz vor der Halbzeit musste dann sogar noch Julian Panovsky, der am Knie blutete, ärztlich versorgt werden. Die letzte Minute vor der Pause mussten die Rosenheimer also zu viert ran.
Nach der Halbzeitpause kamen die jungen Rosenheimer wesentlich wacher aus der Kabine. Trotzdem konnten sie sich dafür anfangs nicht belohnen – bis die letzten zwei Minuten des dritten Viertels anbrachen. Denn dann geschah Magisches. Innerhalb von zwei Minuten legte die Mannschaft um Kapitän Marinus Laubert einen 12-0-Run hin, darunter zwei Dreier von Top-Punktesammler Luis Schiefer. Das Ergebnis vor dem letzten Viertel: 53 zu 53. Spannung pur.
Im letzten Spielabschnitt ging es drunter und drüber. Ständige Führungswechsel, zahlreiche Fastbreaks und die stetig steigende Foulbelastung zehrte an den Rosenheimer Nerven – auch an denen, der mitgereisten Fans. 1:30 vor Ende dann der Super-Gau. Nach 68:70-Führung der Young Spartans muss Anian Esser nach seinem fünften Foul das Spielfeld verlassen. Die Rosenheimer in der Endphase also wieder nur zu viert. Ein Freiwurf der Vaterstettener findet sein Ziel. Auszeit. Das Team stellt auf eine experimentale 2-2-Zone um. Mit seinen ersten beiden Punkten am heutigen Abend bringt Nepomuk Werner sein Team wieder auf Siegkurs. Doch die Antwort der Gegner lässt nicht lange auf sich warten (71:72). Doch dann dribbelt Luis Schiefer von der eigenen Zone aus um Freund und Feind und wird beim erfolgreichen Korbleger gefoult. Bonusfreiwurf verwandelt. Doch die Euphorie hält nur kurz. Der überragend spielende Vaterstettener Moritz Gaupp versenkt blitzschnell einen Dreipunktewurf für sein Team (74:75). Dann muss Kapitän Marinus Laubert an die Linie. Noch sechs Sekunden. Laubert kann nur den ersten Freiwurf treffen. Die Zuschauer hält es nicht mehr auf den Sitzen. Die Gastgeber dann nochmal mit einer letzten Offensivaktion, doch der wilde Dreierversuch verfehlt sein Ziel und der SBR gewinnt denkbar knapp mit 74:76.
„Wir haben heute mit verdammt viel Herzblut gespielt und haben uns am Ende dann dafür belohnt.“, resümiert Topscorer Luis Schiefer.
Nach einem spielfreien Wochenende gehen die Young Spartans wieder am 2. Dezember gegen den ungeschlagenen Tabellenersten Jahn München auswärts auf Korbjagd.
Es spielten: Luis Schiefer (30 Punkte/2 Dreier), Marinus Laubert (21), Julian Panovsky (20), Anian Eiser (3/1) und Nepomuk Werner (2).